Warum Neutralisation - Mommertz

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Warum Neutralisieren?
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„Ohne Wasser gibt es kein Leben. Wasser ist ein kostbares, für die Natur und den Menschen unentbehrliches Gut."
(Europäische Wasser-Charta, Straßburg 1968)
Der Einsatz einer Neutralisation schützt Entwässerungsleitungen
Saures Kondensat aus einem Brennwertkessel sollte zum Schutz der Kanalisation und aus Umweltschutzgründen neutralisiert werden.

Was ist Kondensat?
Bei der Nutzung der Brennwerttechnik fällt durch die Nutzung der Kondensationswärme im Wärmetauscher saures Kondensat an. Dieses Kondensat wird über einen Kondensatablauf von der privaten Abwasserinstallation in die öffentliche Kanalisation eingeleitet.
Durch die Erfindung der Brennwerttechnik wurde nicht nur der feuertechnische Wirkungsgrad verbessert, sondern auch der Verbrauch von Brennstoffen und Ausstoß von C02 reduziert. Auch wird durch die Kondensation von Rauchgas der Ausstoß von säurebildenden Gasen und anderen kondensierbaren Verbindungen in die Luft reduziert, und somit die Luftverschmutzung (z.B: saurer Regen) verringert.
Im Wärmetauscher kondensieren die säurebildenden Gase zu einem sauren Kondensat.  Dieses saure Kondensat wird in die öffentliche Kanalisation abgeleitet, durchläuft die Kläranlage und endet letztendlich im Gewässer. Das saure Kondensat kann Abwasserleitungen und das Kanalnetz angreifen und so zu einem frühen Verschleiß der Rohre führen.

Was beinhaltet das Kondensat?
Das Kondensat ist meist klar und sieht daher wie normales Wasser aus. Die schädlichen Inhaltsstoffe des Kondensats sind für das bloße Auge allerdings nicht erkennbar, da diese weder eine Färbung haben noch Geruchsträger sind.
Bei der Verbrennung von Heizöl, Erd- oder Flüssiggas entstehen durch Oxidation neben Kohlendioxid und Wasser ebenfalls Schwefel und Stickstoffoxide. Die Oxide bilden bei der Reaktion mit Wasser Säuren (schweflige Säure, Schwefelsäure, salpetrige Säure und Salpetersäure). In Reaktion mit Wasser bewirken diese einen niedrigen pH Wert des Kondensats. Dieser niedrige pH-Wert greift nicht säurebeständige Werkstoffe in den Entwässerungsleitungen an und kann zur Korrosion und Schäden an Entwässerungsleitungen führen.

Was bewirkt das Kondensat?
Der durchschnittliche pH-Wert des Kondensats aus gasbetriebenen Brennwertgeräten liegt zwischen 2,8 und 3,8 pH.  Bei Geräten, welche mit entschwefeltem Öl betrieben werden, liegt der pH zwischen 3 und 3,8 pH. Falls Heizöl Standard verwendet wird, liegt der pH Wert zwischen 1,7 und 3,8.
Nach einem Gutachten des Material Prüfungsamt Nordrhein-Westfalen kann es durch die sauren Kondensate zu einem Betonabtrag von bis zu 1,2 mm pro Jahr kommen (Beispiel bei einem 14 kW Brennwertkessel).
Neutralisation - Rohrabtrag
Gravierend:
Dieser Rohrfraß entstand durch die Ableitung von synthetisch hergestellten Kondensaten mit pH 3 nach 540 Tagen Versuchsdauer (Bild-Quelle: Materialprüfungsamt Nordrhein-Westfalen (Januar1995), Gutachten Nr.: 210 656 692, Dortmund)
Die sauren Kondensate können zu Lochfrass an nicht säurebeständigen Abwasserleitungen (oder auch Verbindungsstücken) führen, was letztendlich zu einem Rohrbruch und dem damit verbundenen meist sehr kostenintensiven Wasserschaden (wie z.B.: Durchfeuchtungsschäden an Fundamenten oder Mauern) führen kann.
Das Wasserhaushaltsgesetz nach §61 sieht vor, dass der Betreiber einer Abwasseranlage (dies ist ein Anschluss an die öffentliche Kanalisation) eine Pflicht zur Eigenkontrolle hat, dass die Abwasserinstallation intakt ist (Dichtheitsprüfung). Hintergrund hierzu ist die Vermeidung von Umweltschäden, welche bei undichten und schadhaften Abwasserleitungen durch die Vermischung von Abwasser mit dem Boden oder dem Grundwasser geschehen können. Der Betreiber ist ebenfalls verpflichtet, bei Schäden an der Abwasseranlage die Reparatur vorzunehmen. Abhängig von dem Schaden können sich die Kosten im 4-stelligen Bereich belaufen.
Bei nicht säurebeständigen Entwässerungsleitungen ist die Neutralisation ein Baustein zur Werterhaltung der Entwässerungsleitung.
Wieviel Kondensat wird erzeugt?
Der  Kondensatanfall einer Heizung ist unter anderem abhängig von der  Einstellung und Benutzung. Jedoch ist der Kondensatanfall innerhalb  einer Heizungsperiode nicht unbeträchtlich. Ein hoher Kondensatanfall  spricht für eine gute Energieausnutzung. Bei einer typischen  Gasbrennwertheizung für ein Einfamilienhaus (20 kW) fallen abhängig von  der Einstellung der Heizung innerhalb einer Heizperiode ca. 5600 l  Kondensat an (Annahme 12 Stunden täglich Heizung & 166 Tage).  Dies  entspricht ca. 2,8 l/ Stunde.



Wenn  anderes häusliches Abwasser zur gleichen Zeit anfällt (wie z.B:  Duschwasser, Wasch-oder Spülmaschine) ist eine ausreichende Vermischung  von saurem Kondensat mit basischem Abwasser gegeben.  Oft ist diese  „Gleichzeitigkeit“ nicht gegeben, da das Nutzungsverhalten der Haushalte  sehr unterschiedlich ist. Hinzu kommt noch, dass der Wasserverbrauch  von modernen Haushaltsgeräten stetig zurück geht und somit der pro  Kopf  Verbrauch von Wasser ebenfalls sinkt. Dies hat im Falle des Kondensats  zur Folge, dass saures Kondensat ohne ausreichende Vermischung in die  Kanalisation abgeleitet werden kann.
      
Stellt  man sich nun vor, dass in einem Wohngebiet mehrere Brennwertkessel zur  gleichen Zeit laufen, wird die Belastung für Kanalisation und Kläranlage  schon beträchtlich.
      
In  Zeiten des Klimawandels, steigender Populationen gewinnt der  Wasserschutz heute wie nie zuvor ein besonderes Augenmerkmal. Jede  Technik bzw. Technologie die Wasser schützt und nachhaltiger macht,  sollte daher auch für diesen Zweck genutzt werden. Nur mit diesem  Bewusstsein kann unsere Welt nachhaltig geschützt werden.
      
      
Was macht die Neutralisationsanlage?   
Durch  die Verwendung einer Neutralisationsanlage wird der saure pH-Wert in  einen neutralen Bereich gehoben. Mit einem pH-Wert von mehr als 6,5 kann  das Kondensat Werkstoffe nicht mehr angreifen und kann so sicher in die  Kanalisation eingeleitet werden. Unser Trinkwasser hat einen pH Wert  der sich zwischen 7,0 und 8,5 pH befindet.

Neutralisationsanlagen  sind im häuslichen Bereich so ausgelegt, dass sie unter regulären   Bedingungen eine Standzeit von 12 Monaten haben, einfach in der  Installation und Handhabung sind. Um die Funktionalität zu garantieren,  sollten sie einmal jährlich gewartet (am besten im Zusammenhang mit der  Kesselwartung) werden.

Wann sollte eine Neutralisationsanlage verwendet werden?
Eine  Neutralisationsanlage muss immer verwendet werden, wenn nicht  sichergestellt ist, dass sämtliche Entwässerungsleitungen säurebeständig  sind, da ansonsten langfristig Schäden an den Abwasserleitungen  entstehen können.

Da  die Brennwerttechnik die Option Nr. 1 bei der Heizungssanierung  darstellt, ist es oft der Fall, dass dem Hauseigentümer nicht bekannt  ist, aus welchen Materialen die häusliche Abwasserinstallation besteht.  Eine Überprüfung sämtlicher Abwasserleitungen, welche mit Kondensat in  Berührung kommen könnten, ist in vielen Fällen sehr aufwendig und mit  hohen Kosten verbunden.

Muss ich neutralisieren?
In  Deutschland wird die Neutralisationspflicht von Kondensaten aus  Brennwertgeräten von dem Arbeitsblatt ATV 251-A geregelt bzw. gilt dies  als eine Empfehlung an die kommunalen Wasserbehörden, die anschließend  auf dieser Basis ihre kommunalen Abwassersatzungen definieren.   Grundsätzlich regeln die kommunalen Abwasserbetriebe / Wasserbehörden  die Einleitungserlaubnisse und – verbote in das öffentliche  Kanalisationssystem. Daher ist ein Blick in die lokale Abwassersatzung  empfehlenswert.

Für  den häuslichen Bereich (bis 25 kW Heizleistung bei Gas oder  schwefelarmen Öl) kann auf eine Neutralisation verzichtet werden, wenn  sichergestellt ist, dass für alle häuslichen Abwasserleitung (und  Verbindungsstücke) nur säurebeständige Werkstoffe verwendet wurden.  Sollte Öl Standard verwendet werden, ist eine Neutralisationsanlage aus  Umweltschutzgründen sowie zum Schutz der Abwasserinstallation immer  notwendig.

Ein  weiterer Fall ist die Einleitung des Kondensats in Kleinkläranlagen, in  diesem Fall ist ebenfalls grundsätzlich eine Neutralisation der sauren  Kondensate erforderlich, um eine Schädigung von Microorganismen in  Kleinkläranlagen zu vermeiden.

Im Überblick:



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